Eine Woche vor der Karwoche sind wir Schwestern vom Heilig-Geist-Kloster Wimbern mit dem Bus, PKW oder dem Bulli nach und nach aufgebrochen in das Badenwürtembergische Laupheim, zum Dreifaltigkeitskloster. Dort angekommen werden wir von den Mitschwestern, die sich schon längere Zeit auf unser Kommen vorbereitet und uns erwartet haben, sehr herzlich begrüßt. Dieses Mal ist es kein Urlaubs-Trip. Wir sind gekommen, um zu bleiben.
Beim Eintritt ins Haus sichteten wir im unteren Flur das Schild, das unser Dorfvorsteher Edmund Schmidt uns bei der Abschiedsfeier mit der Gemeinde Wickede-Wimbern im Heilig-Geist-Kloster als Erinnerung geschenkt hat: “(m)ein Dorf Wimbern“.
Ein paar Schritte weiter fällt uns das Bild ins Auge, das die Laupheimer Kommunität schon für unsere gemeinsame Zukunft gestaltet hat: ein großes Herz mit all unseren Gesichtern darin; Zukunft beginnt jetzt, mit jeder Einzelnen in dieser SSpS-Gemeinschaft, die sich mit nun 74 Schwestern fast verdoppelt. So zeigt sich andeutungsweise schon hier:
Das Alte ist vorbei; es beginnt etwas Neues.
Gerade erst am neuen Ort angekommen, erleben vor allem wir Wimberner Schwestern diese Kartage mit dem Gefühl der Unsicherheit, Fremdheit, Zweifel, Angst, Trennung sehr bewusst.
Aber dann, durch Gebet und die Feier der Liturgie dieser Tage, dem Gehen mit dem Herrn, ändert sich alles, wird es hell in uns und um uns.
Am Vorabend des Osterfestes beginnen wir die Osternachtfeier mit dem Entzünden der Osterkerze am Osterfeuer vor dem Haus:
AUFERSTANDEN IST DER HERR. Soweit wir glauben, dass Gott uns liebt und uns erlöst hat, können wir Ihn erkennen, Ihm begegnen. Und wie den Jüngern erschließt Er auch uns den Sinn unseres Weges.
Sehr dankbar sind wir P. Rudolph Holzgartner SVD, der die ganze Zeit des Umbruchs bei den Schwestern in Laupheim geblieben ist, die Liturgie mit uns gefeiert und uns begleitet hat.
Die Gegenwart des Herrn in unserer Mitte hat uns immer wieder mit Hoffnung, Kraft und Freude erfüllt.
Am 1. April, am Ostermontag also, konnten wir den Geburtstag von Pater Holzgartner feiern (kein Aprilscherz).
Eine besondere Erfahrung echter Geschwisterlichkeit ist es, dass immer wieder Mitschwestern aus anderen Kommunitäten gekommen sind, nach Wimbern wie auch jetzt nach Laupheim, um uns tatkräftig und einfühlsam zu unterstützten: beim Packen, beim Transport, beim ‚Pätschen‘ und vieles mehr. – Für zwei Tage sind die Frankfurter Mitschwestern gekommen, mit unseren Postulantinnen Anne Sophie und Katharina, um die Liturgie musikalisch mitzugestalten. Darüber hinaus hat Sr. Christine sogar neue Osterlieder wie auch Heilig-Geist-Lieder der neuen Diözese Rottenburg-Stuttgart mit uns eingeübt, sehr lebendig und abwechslungsreich, so dass es uns nicht langweilig wurde. Danke für euren Elan und eure Verbundenheit, womit ihr unsere Stimmung aufgehellt habt. Dass Ihr unsere Sache zu Eurer Sache macht, das ermutigt uns.
Ein herzlicher DANK von uns an Euch alle!
Das schöne Frühlingswetter lädt dazu ein, auf kleinen Spaziergängen die Gegend zu erkunden. Wie schön und belebend für uns, die Bäume und Sträucher im gegenüberliegenden Wald zu beobachten, wie sie knospen und zu grünen beginnen und die ersten Blumen blühen. Und im Ententeich sind die ersten Enten-Küken geschlüpft.
Erwartungsvoll gehen wir nun gemeinsam mit neuer Hoffnung, mit Zuversicht und Vertrauen weiter, um unsere Berufung und unsere Sendung als Steyler Missionsschwestern, Dienerinnen des Heiligen Geistes, neu zu leben.
Aktuell gehen wir dem Tag der „Offenen Tür“ (27. April 2024) entgegen, zu dem alle Interessierten eingeladen sind, um wie es heißt: den „Tag unseres Leuchtturmprojektes“, die Verwandlung des früheren Dreifaltigkeitsklosters unmittelbar mitzuerleben.