Duftendes Räucherwerk und seine heilende Wirkung

Zu diesem Thema fand am 11.11.2023 im Dreifaltigkeitskloster in Laupheim ein Workshop mit Sr. Lioba Brand und Sr. Antonia Schmid statt. Die beiden Missionsschwestern hatten ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet, bei dem die Teilnehmenden schon beim Betreten des Raumes staunten.

Der Duft, den die Kräuter im Stövchen veströmten, zog die Teilnehmenden ins Thema rein

So manch bewunderndes „ah“ und „oh“ war zu hören, als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Beginn des dreistündigen Workshops den Raum betraten: Die gestaltete Mitte hatte bereits mit ihrer magisch – kultischen Dekoration durch das Zubehör zum Räuchern die Teilnehmer*innen mitten ins Thema geleitet. Auch stieg der Kräuterduft vom Räuchern mit dem Stövchen in die Nasen der Teilnehmenden und wirkte sich auf ihre Gefühle und Stimmungen positiv aus. An jedem Platz erwarteten die Gäste duftende Räucherstäbchen sowie wissenswertes Schriftmaterial zum Thema. Nach dem spirituellen Impuls von Sr. Antonia referierte Sr. Lioba über das Räuchern mit Kräutern allgemein, Gründe für das Räuchern, Räuchern mit Kohle und Räuchern mit einem Stövchen. 

Nach der Erklärung wie eine Räuchermischung hergestellt wird, konnten die Teilnehmenden ihre individuelle Rezeptur in ein Behältnis mischen, um diese mit nach Hause zu nehmen. Bereitgestellte getrocknete Kräuter und Blüten waren auf ihre Wirkungen hin gekennzeichnet.

Weitere Kräuter wurden zur Herstellung einer Kräuter-Duftseife benötigt. Mit dem Mörser wurden ausgesuchte Kräuter verarbeitet, in eine Papier-Muffinform gegeben und mit der geschmolzenen weißen und geruchslosen Rohseife wurden die Kräuter übergossen. Mit ein paar Tropfen ätherischem Duftöl und ein paar Tropfen Seifenfarbe waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Auswahl an Farbe, Marmorierung und Duft oblagen allen Teilnehmenden selbst. Mit dieser hübschen und duftenden Seife kann man sich selbst oder eine andere Person beschenken.

Beim herzhaften Imbiss sowie Kaffee und Kuchen fanden geräucherter Schwarzwälder Schinken und geräucherter Fisch großen Anklang. Der Kräutertee aus eigenem Anbau machte klar, dass unser Schöpfer Gott eine Fülle an köstlich duftenden Kräutern wieder gratis in diesem Jahr gegeben hat. Dankbar nahmen wir das zur Kenntnis!

Im letzten Teil des Nachmittags fand die Räucherung jeder anwesenden Person als besonderes Segensritual im Garten, rund um eine Feuerschale statt. Mithilfe verschiedener getrockneter Kräuter, die ins lodernde Feuer eingelegt wurden, hatte jede*r die Möglichkeit, innere Belastungen abzugeben und loszulassen, ebenso an unsere Lieben zu denken und für sie zu bitten.

Nach dem Reinigungsritual mit Kräutern, welches Sr. Lioba und Sr. Antonia bei jeder Person einzeln zelebrierten, erfolgte das Segnungsritual mit Weihrauch: „Gott, du hast uns aus Liebe geschaffen und Leben in Fülle geschenkt. Stehe hinter uns und stärke uns den Rücken. Gott, lege deine Hand auf uns und segne unser Denken und Tun. Gott, berühre uns mit deinem Segen und lass uns täglich Liebende und Friedensbot*innen sein.“

Die Teilnehmer*innen waren sichtlich innig tief berührt: Räuchern, ein unterschätztes Ritual aus der frühen Menschheitsgeschichte mit tiefgreifender Wirkung. Nach dem Schlussgebet sind wir als Gesegnete schweigend, von Musik begleitet, zurück zum Konferenzsaal gezogen, um uns voneinander zu verabschieden und den Abend in Dankbarkeit ausklingen zu lassen.

Sr. Antonia Schmid

Die gestaltete Mitte
Sr. Lioba erklärt die verschiedenen Räucherarten
Beispiele der bereitgestellten Kräuter
Alle konnten sich ihre Kräuter selbst zusammenmischen
Zutaten für die Herstellung der Seife
Die Kräuter mussten zunächst gemörsert werden
Nach dem Aufguss wurden Duft- und Farbstoffe dazugegeben
Es schmeckt allen beim Imbiss im Atrium
Schwarzwälder Räucherschinken
Räucherfisch passend zum Thema des Tages
Insignien und Gedanken zum Räuchern
Im Garten versammelte sich die Gruppe um die Feuerschale
Nach dem Segensritual im stillen Gehen