Fasten fasten

Am Aschermittwoch der Frauen hat Ilga Ahrens, Mitglied der Lebensgemeinschaft der Steyler Missionsschwestern, im Dreifaltigkeitskloster Laupheim zu diesem ganz besonderen Fasten-Thema einen Oasentag gestaltet.

Sinn und Ziel des Fastens sind heutzutage oftmals Erfolg, Glück, gutes Leben zu erhalten. Dieser Druck, sich zu ändern, geht dann durch das ganze Jahr. Dem stellte Ilga Ahrens das eigentliche Ziel der Fastenzeit, Ostern – einen Gott, der uns bedingungslos liebt, – gegenüber.

Nach einer  Vorstellungsrunde, bei der jede Teilnehmerin anhand eines Bildes ihre momentane Befindlichkeit beschrieb, schloss sich die Beschäftigung mit Mk 1,14.15 an: „Bekehre dich und glaube an das Evangelium“. Schnell wurde deutlich: „Fasten fasten“ heißt nicht, dass alles beim Alten bleibt, aber es geht nicht um Selbstoptimierung, sondern um Gott, der Schritte auf uns zu macht.

In einem weiteren Schritt konnten die Teilnehmerinnen anhand verschiedener Übersetzungen dieser Bibelstelle ihre persönliche Version für die Fastenzeit komponieren. Am Ende des Vormittags stand die Beschäftigung mit dem „Evangelium“. Evangelium ist die Frohe Botschaft, aber inwieweit prägt sie mein Leben, war eine wichtige Frage. Evangelium hat mit Beziehung zu tun und das ist viel schwerer als Regeln einzuhalten. Die Fastenzeit will Beziehungspflege zu Gott sein. Mit dem Lied „Manchmal feiern wir mitten am Tag“ endete der Vormittag mit dem festen Entschluss, Auferstehungsmomente im Alltag wahrzunehmen.   

Am Nachmittag, der unter dem Thema „Leidenschaft“ stand, kamen weitere Frauen zur Vormittags-Gruppe dazu. In vielen Kulturen bedeutet Fasten die Abkehr von Leidenschaft, im AT dagegen wird Gott oft als leidenschaftlich dargestellt. Passion ist oft ein anderes Wort für Leidenschaft. Wir sind mitten ins Leben gestellt, angesteckt von der leidenschaftlichen Liebe Gottes. Angeregt durch den Liedtext  von P. Jansen „Lasst uns das Leben suchen mit Leidenschaft“ überlegten die Teilnehmerinnen in Kleingruppen, wo sie im Alltag ins Handeln kommen können.  

Im Schlussteil konnten die Frauen beim Malen eines Mandalas dem Gehörten nachspüren. In der Schönheit der gemalten Mandalas war die Schönheit des Erlebten nachspürbar. In der Schlussrunde dankten viele Frauen Ilga Ahrens für diesen besonderen Tag, an dem deutlich wurde: Ganzheit und Heilsein sind möglich!

Text und Foto: Gerlinde Wruck