Lebendig zeigt sich der Garten im Dreifaltigkeitskloster in Laupheim – auch während der aktuellen Bauarbeiten. Die Obstbäume tragen reiche Frucht. Und dies trotz der Trockenheit in den letzten Wochen und Monaten. Nur so mancher Pflaumenbaum machte in diesem Jahr eine Pause. Bei den frühen Äpfeln der Sorte „Jakob Fischer“, auch die „schönen vom Oberland“ genannt, ist der Ertrag umso besser. Große, saftige, in kräftigem Rot gewachsene Äpfel konnten geerntet werden. Rund zwei Wochen früher als in den vergangenen Jahren hat nun auch die Ernte der weiteren Apfelsorten begonnen.
Auch die Traubenstöcke haben Beeren wie im „Paradies“ wachsen lassen. Die Pflege der Weintrauben erfolgt durch Sr. Jana Gebauer. Sie hat während des Jahres die Weintrauben liebevoll gepflegt. Der Dank dafür sind nun die saftig süßen Trauben. Gar „adelig“ sind die Traubenstöcke, da sie sich alle „von“ nennen können.
Zahlreiche Früchte können im Laufe eines Jahres im Garten geerntet und genascht werden. Die Stachel- und Johannisbeeren sind bereits geerntet. Ebenso der Großteil der Himbeeren. Noch wenige Himbeeren der späten Sorte reifen an den Ruten. Auch gibt es noch Erdbeeren im Hochbeet und in Balkonkästen. Die Hochbeete und Balkonkästen sind so angeordnet, dass die Beeren bequem und ohne sich bücken zu müssen, geerntet werden können. Diese Sorten tragen bis in den Herbst. In weiteren Hochbeeten wächst das Gemüse: Zucchini, Mangold, Zwiebeln, Rote Beete, Brokkoli und Speisekürbisse. Das bereits in die Jahre gekommene Gewächshaus wird weiterhin für verschiedene alte Tomatensorten, Gurken, Paprika, Auberginen, Andenbeere (auch Physalis genannt), Chili und mehrere Sorten von Basilikum genutzt.
Ein Kräutergarten mit vielfältigen Tee- und Heilkräutern ist auch Teil des Klostergartens. Der Hildegard-Garten mit dem Brunnen im Zentrum ist dabei ein beliebter Ruheplatz.
Seit Anfang Juni 2022 belebt eine kleine, bunte Hühnerschar den Klostergarten. Fünf Hühner „bewohnen“ ein mobiles Häuschen, in dem alles Nötige enthalten ist - eine Wasserstelle und ein Futtertrog, ein Legenest und ein Platz zum Schlafen. Es sind alte Hühnerrassen, die verschiedene Herkunft haben. Die zwei weißen Hühner sind von der Rasse „Sussex“. Diese wurde in der Grafschaft Sussex im Süden Englands gezüchtet. Dann haben wir „Araukaner“. Diese Rasse gibt es auch in Indonesien und Südamerika. Auch ein holländisches Hauben-Huhn ist mit dabei. Die verschiedenen Rassen legen Eier in verschieden Farben. So legen die „Araukaner“ olivgrüne und die „Sussex“ braune Eier. Das Hauben-Huhn legt leicht cremefarbene Eier. Die Namen der Hühner sind international von den Schwestern vergeben worden. Es wurden rumänische, indonesische, chinesische und Namen von Künstlern gewählt. „Frau Holle“ und „Lady Gaga“ sind auch dabei.
Die Hühnerschar ist sehr zahm und jedes Huhn weiß, von welcher Schwester es Leckerli erhält. Am liebsten verbringen sie die Zeit im Schatten unter den Obstbäumen. Sie machen den Schwestern sehr viel Freude. Immer am Sonntag zum Frühstück gibt‘s seither regelmäßig die bunten Eier zum Frühstück.
Aber auch andere „Bewohner*innen“ des Klostergartens erfreuen die Schwestern und Besucher*innen. So sind regelmäßig mehrere Eichhörnchen im Garten unterwegs, wo sie im Herbst reichlich Nahrung finden.
Text und Fotos: Wolfgang Reitmayer