Weniger ist mehr

Sieben Frauen haben am ersten Märzwochenende im Dreifaltigkeitskloster in Laupheim an einem Seminar teilgenommen, um mehr über die Zusammenhänge zwischen dem eigenen Konsumverhalten, dem Klimawandel und persönlichen Wohlbefinden zu erfahren. Durch die Kooperation mit „Leben jetzt“ waren auch Leserinnen der Zeitschrift mit dabei.

Die Teilnehmerinnen erstellen Papiertüten

Sr. Petra Lioba Rimmele begann den Tag mit einem Impuls. Anhand des Grimm‘schen Märchens „Die Bienenkönigin“ verband sie sehr anschaulich den oft rücksichtslosen Umgang der Menschen mit dem Schöpfungsauftrag im Buch Genesis: Wenn wir die Natur schützen, erfahren wir, dass die Natur gut zu uns ist. Auch für die von Sr. Petra gestaltete Mitte, bildete das Märchen die Grundlage.

In das Thema führte Sr. Ida Haurand anhand eines Kurzfilms ein. Dabei wurde klar, die bisherige Situation übersteigt alles bisher Dagewesene. Wir als Christen haben eine besondere Verantwortung und dürfen die Gerechtigkeitsfrage nicht außeracht lassen. Nach kritischen Überlegungen zum Nachhaltigkeitsbegriff und den danach handelnden Systemen richtete sich der Fokus nun auf das eigene Leben. Geht es, eine Woche lang nachhaltig zu leben? Gerade beim Einkauf lässt sich sehr viel bewegen. Apps wie „Nebenan“, „Too good to go“ u.a. können sehr hilfreich sein. Durch die große Altersspanne der Teilnehmerinnen von der Studentin bis zur langjährigen Rentnerin, kamen interessante Diskussionen über die Definition „einfaches Leben“ zustande.

Da tat es gut, sich im Anschluss mit Atem- und Yoga-Übungen zu entspannen.

Auch die Frage, ob Veganismus der Klimaretter sein kann, wurde durchaus kontrovers diskutiert. Sr. Ida stellte auf Nachfrage einer Teilnehmerin das „Essensmodell“ ihrer Gemeinschaft in Mönchengladbach vor, bei dem das Mittagessen vegan zubereitet wird und die anderen Mahlzeiten individuell eingenommen werden. Als Tipp nannte sie den bewussten Fleischkonsum, Bio-Produkte, wenig wegwerfen. Auch auf die unterschiedlichen Labels sollte man beim Einkauf achten. Anhand des Fairtrade Labels verdeutlichte die Referentin, dass nicht jedes faire Label zugleich bio und das Bio-Label nicht unbedingt fair sein muss. Darauf in den nächsten Tagen beim Einkauf zu achten, war ein weiterer Vorschlag.

Das Resümee von Sr. Ida für eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks war: fossile Brennstoffe vermeiden und weniger und kleinere Autos fahren. Nachhaltige Verpackungen stellten die Teilnehmerinnen unter Anleitung von Sr. Lioba Brand her. Es entstanden Papiertüten aus Zeitungspapier in unterschiedlichen Größen und eine nachhaltige Frischhaltefolie für Lebensmittel aus Wachs und einem Baumwolltuch. Entschleunigt und nachhaltig inspiriert machten sich die Teilnehmerinnen auf den Heimweg.

Text und Fotos: Gerlinde Wruck

Sr. Ida Haurand (Mitte) referierte über verschiedene Aspekte eines nachhaltigen Lebens
Die gestaltete Mitte zum Bienen-Märchen
Sr. Lioba Brand (links) leitete die handwerkliche Einheit
Fertig. Sr. Christa Lucia Reyering zeigt ihre Papiertasche
Das Seminar war eine Kooperationsveranstaltung mit Leben jetzt, dem Magazin der Steyler Missionare
Bienenwachstücher eignen sich als Ersatz für Frischhaltefolie